Was Sie von einem Barista über das Leben lernen können (oder wie Sie mit Storytelling einen Punkt machen)

Vor genau 4 Jahren habe ich eine sehr wichtige Lektion gelernt. Begleiten Sie mich für einen Moment nach Pacific Palisades, einer kleinen Küstengemeinde in Los Angeles. Im Village, wie der Ortskern liebevoll genannt wird, gibt es einen Coffee-Shop: The Coffebean & Tea Leaf.

Beim Betreten der Filiale können Sie den Duft von Vanille und frisch geröstetem Kaffee wahrnehmen. Sie hören fröhliches Lachen, Stimmengewirr und das Klappern von Geschirr. Während ich noch auf die Anzeigetafel schaue und überlege, was ich mir bestelle, höre ich eine dunkle, sonore Stimme: „Mach´mal ein bisschen schneller. Ich habe nicht so viel Zeit.“

Das Geheimnis eines Barista

Hinter dem Tresen steht ein Typ mit der Figur eines amerikanischen Footballspielers und grinst mich breit an. „Das war nur ein Scherz, was kann ich für Dich tun?“ Er stellt mir einen Latte Macchiato auf den Tresen und sagt: „Der geht auf´s Haus. Hast Du diesen leckeren Duft eben gerochen?“ Jeff, so steht es auf seinem Namensschild, zeigt auf die Auslage im Glastresen. „Das sind unsere Vanilletarts, die sind frisch aus dem Ofen. Stelle Dir vor, wie schön der Blätterteig knisterst, kurz bevor Du die kühle Vanillecreme schmeckst. Möchtest Du eins davon?“ Ja, ich will. Wie hätten Sie sich entschieden?

Von da an war ich täglich im Coffee Bean, weil mir die fröhliche Atmossphäre so gut gefallen hat. Bei einem dieser Besuche habe ich Jeff zur Seite genommen, weil mir Frage unter den Nägeln brannte. „Jeff, ich war schon in vielen Coffee Bean-Fillialen und Du machst hier etwas anders. Was ist Dein Geheimnis?“ Und dann hat er jenen magischen Satz gesagt, der mich seitdem bewegt:

[Tweet „„If it´s not fun, what´s the point?“ – Jeff, Barista“]

Lassen Sie sich den Satz ruhig auf der Zunge zergehen. Er sagte weiter: „Ich habe mich für diesen Job entschieden. Das ist nicht immer einfach. Ich verdiene hier nicht viel und ich habe es nicht in der Hand, mit welcher Stimmung meine Mitarbeiter oder Kunden in unseren Laden kommen. Ich kann aber alles dafür tun, dass sie unser Geschäft gut gelaunt wieder verlassen. Ich habe Spaß an meiner Arbeit, weil ich mich jeden Tag dafür entscheide. Wenn Du Spaß hast, haben Deine Kunden Spaß und das rettet DIR den Tag. Es ist Deine Entscheidung.“

Und wie ist das bei Ihnen?

Ich liebe, was ich tue. Sie auch? So sehr ich meinen Beruf mag, dabei gibt es auch ungeliebte Dinge: Papierkram, Steuern… (fügen Sie hier einfach Ihre Favoriten ein.) Mir ist klar, diese Tätigkeiten gehören dazu. Und mit dem JA zu meiner Berufung habe ich auch ja zu Papierkram und Steuern gesagt. Genauso wie Sie. Haben Sie auch schon Möglichkeiten gefunden, ungeliebte Arbeiten mit mehr Freude zu erledigen? Oder Sie ziehen so viel Erfüllung und Freude aus Ihrer Arbeit, dass Sie Papierkram und Steuern gerne in Kauf nehmen?

Schreiben Sie mir gern Ihre Erfahrungen. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

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