Für Ihre Präsentation sehe ich schwarz

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Vorgestern früher Abend. Das Telefon klingelt. Frau Köhler ist ist dran. „Sie haben mir gerade Ihre Präsentation geschickt. Ich glaube, die ist kaputt. Da ist ja jede zweite Folie schwarz.“ Frau Köhler ist Veranstalterin und hat mich für einen Vortrag gebucht. „Sie können ganz beruhigt sein.“ antworte ich ihr. „Mit den Folien ist alles in Ordnung.“

Wenn ich mit Powerpoint arbeite, setze ich gern schwarze Folien ein. Weshalb? Weil Sie als Redner gleich mehrfach davon profitieren. Was sieht Ihr Publikum dabei an der Leinwand? Richtig: nichts. Und damit stehen Sie und Ihre Botschaft im Mittelpunkt. Abgesehen davon sieht es einfach komisch aus, wenn Sie als Redner im Lichtkegel stehen und bunte Bilder oder Buchstaben im Gesicht haben. Oder?

3 gute Gründe schwarze Folien zu nutzen

1.) Schwarze Folien stellen Sie in den Mittelpunkt


Erinnern Sie sich bitte an die letzte Präsentation, die Sie erlebt haben. Wo haben Sie hingesehen, sobald etwas an die Leinwand geworfen wurde? Wahrscheinlich auf die Folie. Und Sie haben mitgelesen, stimmts? Zumindest tue ich das meistens.

Ihr Publikum fokussiert sich jetzt weniger auf Sie, sondern mehr auf die Folie. Solange das Ihre Botschaft unterstützt, ist alles in Ordnung. Ansonsten lenken bunte Slides eher von ihnen ab. Meines Wissens gibt es keine Regel à la „Du musst immer eine Folie auf dem Bildschirm haben!“ 

Nutzen Sie schwarze Folien, wenn Sie am Flipchart arbeiten oder eine Story erzählen. Sie gewinnen damit die Aufmerksamkeit Ihrer Zuschauer zurück und unterstreichen Ihre Wirkung.

2.) Schwarze Folien halten Sie im Redefluss

„Geerdts, da kann ich auch Taste B nehmen“ denken Sie jetzt vielleicht. Richtig, das können Sie. Wenn Sie auf Ihrer Tastaur oder auf Ihrem Klicker das „B“ drücken, wird der Bildschirm schwarz geschaltet und Sie gönnen Ihrem Publikum eine visuelle Pause.

Die Sache hat nur zwei Haken:

  1. Wenn Sie keine Fernbedienung für Ihre Präsentation haben, laufen Sie immer hin und her, um auf Ihre Tastatur zu drücken. Also arbeiten Sie bitte immer mir einem „Klicker“. Oder was meinen Sie, wie professionell das aussieht?
  2. Wenn Sie mit Ihrem Vortrag weitermachen (und wieder auf B drücken) wird die Leinwand wieder angestrahlt. Und was sehen Sie? Richtig, die letzte Folie. Mich hat das immer gestört und aus dem Redefluss gebracht, weil ich mental schon beim nächsten Punkt war. Wahrscheinlich geht es Ihrem Auditorium genauso.

Mit einer schwarzen Folie bleibt Ihr Vortrag flüssiger und Sie können einfach mit dem nächsten Punkt weitermachen.

3.) Schwarze Folien sorgen für Abwechslung

Mir helfen diese kleinen Pausen, um meinen Vortrag interessanter zu gestalten. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • An welcher Stelle ist eine Mitmachnummer am sinnvollsten?
  • Wann erzählen Sie eine mitreißende Story?
  • Wo stellen Sie eine reflektierende Frage?

Gönnen Sie sich und Ihrem Auditorium an diesen Stellen etwas Abwechslung. So bleibt Ihr Vortrag (und damit auch Ihr Publikum) lebendig und Ihre Zuhörer werden gebannt an Ihren Lippen hängen. Genauso wie Frau Köhler und die anderen 183 Gäste.

Jetzt sind Sie dran!

Denken Sie einmal an Ihre nächste Präsentation. Bestimmt gibt es dort auch Passagen, in denen Sie eine Geschichte erzählen oder mit dem Flipchart arbeiten. An diesen Stellen lohnt es sich besonders für Sie mit schwarzen Folien zu arbeiten. Probieren Sie es am besten gleich aus und schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen. Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

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